Das Hartz-IV-System durch eigene Mitarbeiterin am Pranger




ArbeitsagenturDas Hartz-IV-System wurde schon mehrfach kritisiert und ist soweit nichts neues! Neu ist aber, das selbst die Mitarbeiter des Jobcenters an sich zweifeln und sich gegen das Hartz-IV-System auflehnen. Ein Name der immer wieder dazu auftaucht ist Inge Hannemann, der mir bisher völlig fremd war. In einem Beitrag von Marcus laß ich von Inge Hannemann und folgte ihr zu ihrem Blog, lass das was durch Mundpropaganda schon lange die Runde machte und nun schwarz auf weiß geschrieben steht. Ich selber bin kein Bezieher von Hartz-IV und wenn ich mich so in die Menschen des Hartz-IV-Systems rein versetze dann möchte ich das nie werden und wünsche das auch keinem.

Inge Hannemann war Mitarbeiterin im Jobcenter von Hamburg-Altona und ist zur Zeit freigestellt. Es werden dort im Jobcenter vor allem unter 25jährige betreut! Inge Hannemann ist die wohl kritischste Mitarbeiterin eines Jobcenters in der Öffentlichkeit und klärt über wie sie selber sagt „vorhandene Missstände auf“!

Es gibt ein Video bzw. Interview welches wirklich sehr gut ist und was ich euch an das Herz legen möchte! Sie spricht in dem Interview das im Jobcenter von Hartz-IV-Kunden gesprochen wird. Sie erklärt das Kunden freiwillig kommen und in das Jobcenter wirklich niemand freiwillig kommt! Es wird im Interview über so viel gesprochen das ich das hier nicht alles wiedergeben möchte! Ich gebe nur mal 2 Stichworte mit auf den Weg „willkür“ und „unmenschlichkeit“  im Jobcenter um auf das Interview neugierig zu machen.

In einem Beitrag Offener Brief an die Kolleginnen und Kollegen in ihrem Blog lese ich unter anderem folgendes:

Selbstverständlich habe auch ich in einen Ein-Euro-Job vermittelt. Einen jungen Menschen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Dieser junge Mensch wurde von mir über diesen Ein-Euro-Job vollständig aufgeklärt und das die Chance nicht besteht, in ein festes Arbeitsverhältnis oder Ausbildung zu gelangen. Dieser junge Mensch ist zufrieden, dort wo er derzeit steht. Er fühlt sich gebraucht und vor allem sozial anerkannt. Auf seinen Wunsch hin, wurde diese nochmals verlängert. Eine Zukunft ist es jedoch nicht.

Das kann ich so bestätigen! Nur ganz ganz selten gibt es jemanden der bei uns im Pflegeheim von Ein-Euro-Job in Arbeit kommt! Ich denke bei uns im Altenheim sind es gerade mal 5% die es geschafft haben in Arbeit zu kommen. Wer nun denkt das dies sehr positiv ist der sollte bedenken das ich von 0,5 also 20 Stunden die Woche also einer Halbtagesstelle spreche. Wer meint davon seine Familie zu ernähren der irrt. Die anderen 95% konnten aus vielerlei Gründen nicht im Altenheim arbeiten, unter anderem weil Sie das geistig (Betreung dementer Menschen) oder körperlich nicht aushielten. Der Job im Altenheim ist nicht einfach eine Arbeit für jeden sondern Berufung! Dann kommt ja noch hinzu das die Menschen die Ein-Euro-Job´s machen nicht die selbe Arbeit machen wie zum Beispiel Servicekräfte oder Pflegehelfer. Sie dürfen so ist es mir bekannt niemanden anderen den Job wegnehmen, mit anderen Worten Sie dürfen nur arbeiten durchführen die meine Kollegen und ich nicht machen. Das solche eine Arbeit keinen ausfüllt ist wohl klar und schnell entsteht der Verdacht das der Ein-Euro-Job´ler ein Mensch 2. Klasse zu sein scheint. Was mich zu einer weiteren Textpassage bringt!

So Textpassagen wie die Nächste kann ich auch bestätigen, denn die Menschen die einen Ein-Euro-Job machen und bei uns tätig sind, erzählen mir nichts anderem als das das Jobcenter mit Ihnen macht was es will. Das es interne Quoten beim Jobcenter gibt und die Arbeitssuchenden mal wieder die Verlierer waren.

Und hier fängt meine Kritik an. Es werden Aktionen durchgeführt, wo das eigene Nachdenken unterbleibt. Ja, wir haben Weisungen. Wir haben aber auch einen eigenen Kopf und so hoffe ich ein Herz und ein Gewissen. Und genau dieses suche ich. Warum erzählt ihr mir als Sozialpädagogen, dass nur mit Druck und Geldentzug die Erwerbslosen an den Tisch kommen? Ist es so? Habt ihr nicht im Studium gelernt, dass Druck Gegendruck erzeugt? Das Druck, vor allem wenn die Existenz bedroht ist, zu Ängsten und zu schwersten Depressionen führt. Und gerade die darauffolgende Depression macht es einem Menschen unmöglich zu agieren. Sie verkriechen sich in ihren eigenen vier Wänden. Es fehlt die Kraft zum Aufstehen und Licht in die Seele zu lassen. Dieses Gefühl ist so mächtig, dass sie dann lieber das reduzierte Geld in Kauf nehmen.

Es gibt Menschen die wollen arbeiten nur eben nicht bei uns und genau die Menschen müssen zu uns weil sie sonst Leistungen gekürzt bekommen was ihre Existenz bedroht oder nehmen dies eben in Kauf. Meine Frau hat früher selber unterschreiben müssen das sie jede Arbeit annimmt ansonsten hätte Sie Kürzungen hinnehmen müssen und das bevor sie überhaupt eine Leistung bezog. Mit anderen Worten wurde ihr unterstellt das sie eine Arbeit nicht annimmt. So etwas kann nicht sein und gehört geändert.

Ich bin kein Weltverbesserer aber ich möchte hier mit meinem kleinen Beitrag mal auf die Missstände aufmerksam machen die das Hartz-IV-System so mit sich bringt und auf die Webseite von Inge Hannemann verweisen damit ihr euch zum Thema einlesen könnt, denn was Sie macht ist für mich etwas ganz Großes. Ich befürworte ihr tun, wünsche ihr alles Gute, hoffe das sie noch viele Menschen erreicht, das endlich aufgewacht wird und es Änderungen im Internen System des Jobcenters gibt damit die … ein Ende hat!




Über Daniel Birkhahn 400 Artikel
Ich bin Daniel Birkhahn, jung, dynamisch, sozial engagiert, Orthographiemuffel, lieber Ehemann und Papa von 4 Kindern. Beruflich schlage ich mich als Altenpfleger durch und nebenbei beschäftige ich mich mit Technik, dem Web und alles was irgendwie hinterfragt werden kann!

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